Zur Situation von Menschen mit Behinderung in Tansania .
Behinderung ist ein Tabu in Tansania, das Thema wird weitgehend totgeschwiegen und man bekommt selten einmal behinderte Menschen zu Gesicht - lediglich in Großstädten wie Dar-es-Salam besteht vereinzelt eine höhere Akzeptanz.
Viele Eltern, die ein behindertes Kind bekommen, schämen sich und verstecken dieses Kind. Viele behinderte Neugeborene werden ihrer selbst überlassen und stark vernachlässigt. Das hängt damit zusammen, dass die Kinder später die Altersversorgung der Eltern übernehmen sollen, was für ein Kind mit Behinderung, wenn überhaupt, nur bedingt möglich ist. Zudem werfen behinderte Kinder ein schlechtes Licht auf die Familie, da -so der Volksglaube- mit der Mutter ja irgendwas nicht stimmen kann oder diese gar verflucht ist, wenn sie ein "krankes Kind" zur Welt bringt. Nicht selten kommt es auch vor, dass behinderte Kinder getötet werden.
Deutlich Aufschluss über die gesellschaftliche Stellung von Behinderten gibt auch die Sprache : im Kiswahili gibt es mehrere "Wortklassen".
Das Wort für Behinderte ('kiwete') gehört aber nicht zur M-/Wa-Klasse, mit der man Menschen und Personen bezeichnet, sondern zur Ki-/Vi-Klasse, mit dieser werden Sachen/Dinge bezeichnet.
Dabei ist die Anzahl behinderter Menschen auffallend groß. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass 20% der tansanischen Bevölkerung mindestens als beeinträchtigt eingestuft werden müssen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und wären durch eine bessere medizinische Versorgung oft vermeidbar. Ein Folge von fehlenden Impfungen ist z.B. häufig Kinderlähmung. Auch kleinere und im Grunde leicht zu behebende anatomische Unregelmäßigkeiten entwickeln sich aufgrund fehlender Behandlung oft zu schweren Behinderungen. Auch Mangelernährung, verseuchtes Trinkwasser und Unfälle können Ursachen für Behinderungen sein.
Wenngleich es seit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahr 1978 integrativ arbeitende Schulen gibt, in die auch schon einige Kinder mit Behinderung eingeschult wurden und es erklärtes Ziel der Regierung ist eine "Bildung für alle" zu ermöglichen, so existieren in der Praxis jedoch so gut wie keine staatlichen Hilfen. Da die Behinderten in Tansania über keine nennenswerte Lobby verfügen, sind diese für die Regierung kein Thema. Bisher gab es weder Bestandsaufnahmen der nationalen Behindertensituation noch Ansätze einer Behindertenpolitik.
Themen wie Integration und Inklusion von Behinderten stecken in Tansania noch in den Kinderschuhen.
Quellen:
http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/afrika/tansania/behinderten-politik-inklusion (12.04.2013)
http://www.vemission.org/projekte/tansania-bildung-fuer-behinderte-kinder.html (12.04.2013)
Bildquellen:
http://marisa.eventtation.de/?attachment_id=212 (12.04.2013)
Viele Eltern, die ein behindertes Kind bekommen, schämen sich und verstecken dieses Kind. Viele behinderte Neugeborene werden ihrer selbst überlassen und stark vernachlässigt. Das hängt damit zusammen, dass die Kinder später die Altersversorgung der Eltern übernehmen sollen, was für ein Kind mit Behinderung, wenn überhaupt, nur bedingt möglich ist. Zudem werfen behinderte Kinder ein schlechtes Licht auf die Familie, da -so der Volksglaube- mit der Mutter ja irgendwas nicht stimmen kann oder diese gar verflucht ist, wenn sie ein "krankes Kind" zur Welt bringt. Nicht selten kommt es auch vor, dass behinderte Kinder getötet werden.
Deutlich Aufschluss über die gesellschaftliche Stellung von Behinderten gibt auch die Sprache : im Kiswahili gibt es mehrere "Wortklassen".
Das Wort für Behinderte ('kiwete') gehört aber nicht zur M-/Wa-Klasse, mit der man Menschen und Personen bezeichnet, sondern zur Ki-/Vi-Klasse, mit dieser werden Sachen/Dinge bezeichnet.
Dabei ist die Anzahl behinderter Menschen auffallend groß. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass 20% der tansanischen Bevölkerung mindestens als beeinträchtigt eingestuft werden müssen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und wären durch eine bessere medizinische Versorgung oft vermeidbar. Ein Folge von fehlenden Impfungen ist z.B. häufig Kinderlähmung. Auch kleinere und im Grunde leicht zu behebende anatomische Unregelmäßigkeiten entwickeln sich aufgrund fehlender Behandlung oft zu schweren Behinderungen. Auch Mangelernährung, verseuchtes Trinkwasser und Unfälle können Ursachen für Behinderungen sein.
Wenngleich es seit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahr 1978 integrativ arbeitende Schulen gibt, in die auch schon einige Kinder mit Behinderung eingeschult wurden und es erklärtes Ziel der Regierung ist eine "Bildung für alle" zu ermöglichen, so existieren in der Praxis jedoch so gut wie keine staatlichen Hilfen. Da die Behinderten in Tansania über keine nennenswerte Lobby verfügen, sind diese für die Regierung kein Thema. Bisher gab es weder Bestandsaufnahmen der nationalen Behindertensituation noch Ansätze einer Behindertenpolitik.
Themen wie Integration und Inklusion von Behinderten stecken in Tansania noch in den Kinderschuhen.
Quellen:
http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/afrika/tansania/behinderten-politik-inklusion (12.04.2013)
http://www.vemission.org/projekte/tansania-bildung-fuer-behinderte-kinder.html (12.04.2013)
Bildquellen:
http://marisa.eventtation.de/?attachment_id=212 (12.04.2013)